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Gesundheit

Hyperurikämie/Urolithiasis

Als mittelgroße Rasse verfügt der Dalmatiner über eine „ganz gute“ Gesundheit. Die Betonung liegt auf ganz gute, weil die Rasse einerseits eine uronephrologische Erbbesonderheit in der Verstoffwechselung von Harnsäure besitzt (anstelle des normalerweise ausgeschiedenen Allantoins erscheint beim Dalmatiner Harnsäure in höherer Konzentration im Harn), andererseits hat die Rasse eine Prädisposition zur Bildung von Blasen,- und Urethrasteinen, vor allem Uratsteinen (Harnsäuresteine). Die Stoffwechselanomalie kommt immer bei der Rasse vor, die Prädisposition zur Steinbildung bzw. der Vorstufe zur Grießbildung tritt in einigen Linien häufiger, in anderen so gut wie nie auf. Der Stoffwechselanomalie kann und sollte man phrophylaktisch entgegenwirken durch eine von Anfang an konsequent eiweißreduzierte und entsprechend feuchte Fütterung. Das Futter sollte dementsprechend im Rohproteingehalt zwischen 14% und max. 20% Rohprotein liegen, ab einem Alter von 7 Jahren besser um die 14%. Ebenso ist es sehr wichtig auf einen niedrigen Phosphatgehalt im Futter zu achten. Zur Phrophylaxe gegen Uratsteinbildung sollte der Harn leicht alkalisch sein, d.h. ca. pH.7-pH 7,2. Purinreiche Futtermittel, insbesondere Innereien (Milz,Leber,Nieren,Herz) und Fischsorten wie Sardinen und Sardellen sollten immer gemieden werden!
Nähere Informationen und Futterwerttabellen finden Sie unter der Rubrik „Info für Welpenkäufer“ unter dem Stichpunkt Ernährung.

Haut und Haare
Haut und Haare sind bei unseren Hunden Spiegelbild der Gesundheit des Tieres und der Pflege durch den Besitzer. Als größtes Organ des Körpers hat die Haut zahlreiche Funktionen.
Sie bietet Schutz vor äußeren Einflüssen, speichert Wasser, Fett und Eiweiß, produziert Sekrete und ist Ort der Sinneswahrnehmung und der Immunabwehr.
Ihre drei Schichten Epidermis, Basalmembran und Dermis sind Orte zahlreicher Organe, die die oben genannten Funktionen gewährleisten und über die Subcutis Verbindung zum übrigen Organismus haben.
So stellt die Haut eine Barriere gegen physikalische, chemische und mikrobielle Einflüsse dar. Diese Barrierefunktion ist von erheblicher Bedeutung für die Gesundheit des Tieres.
Mikroorganismen wie Bakterien, Hefen und Pilze können auch die gesunde Haut bevölkern. Die Produktion antibiotisch wirksamer Substanzen dieser Standortflora kann die Besiedelung durch pathogene Mikroorganismen hemmen und ein mikrobiologisches Gleichgewicht der Hautoberfläche erhalten. Verändert sich das Mikroklima der Haut, können sich pathogene Keime auf der Haut und in ihren Anhangsorganen vermehren und Krankheiten erzeugen.
Obwohl die Haut ohne weitere Hilfsmittel untersucht werden kann, ist die Diagnosefindung bei Hauterkrankungen weit schwieriger, als man annehmen könnte. Die Haut verfügt nur über eine begrenzte Zahl von Reaktionsmustern, die bei Krankheiten unterschiedlichster Ursache entstehen und nur die genaue Kenntnis, wie diese Veränderungen entstehen, ermöglicht die Diagnose, durch die eine erfolgsversprechende Therapie möglich wird.
Ein klinisches Erscheinungsbild ist die Alopezie (Haarlosigkeit). Diese kann angeboren sein und tritt bei Geburt oder später in Erscheinung. Häufige ursache ist eine entzündliche Erkrankung des Haarbalges (Follikulitis), meist durch Staphylokokken, Erkrankungen durch Hautpilz und Milben. Häufige Ursache bei Hunden sind auch Hormonstörungen (Schilddrüse, Nebennierenrinde) und Vergiftungen, z.B. Thallium im Rattengift.
Ein weitere Erscheinungsbild sind Schuppen (Seborrhoea), trocken (sicca) oder fettig (oleosa). Primäre Seborrhoen sind häufig Störungen in Wachstum und Teilung von Hautzellen, sekundäre werden durch Primärerkrankungen hervorgerufen, häufig entzündlicher Art mit und ohne Juckreiz. Beispiele sind parasitäre Krankheiten wie Demodikose, Läusebefall, Cheleytiellose oder hormoneller Art wie Überfunktion der Nebennierenrinde und Unterfunktion der Schilddrüse, ernährungsbedingt durch Fettmangel und Störung des Wassergehaltes der Haut, z.B. häufiges Baden mit aggressiven Produkten.
Auch Pigmentveränderungen können Zeichen von Erkrankungen sein mit Hyperpigmentierung, angeboren oder erworben und Hypopigmentierung mit Verminderung des Melaningehaltes von Haut und Haaren.
Geruchsbildung kann ein Indikator für Erkrankungen der Haut sein, ebenso Glanzlosigkeit als Mangel an öligem Sekret der Talgdrüsen (Krankheit oder Fehlernährung) und Haarbruch, z.B. durch Lecken und Kratzen als Folge entzündlicher oder allgemeiner Erkrankungen.
Das Auftreten eines oder mehrerer Symptome sollte der verantwortungsvollen Besitzer zum Aufsuchen eines kundigen Tierarztes veranlassen, wobei letzteres schwierig ist, weil sich viele sonst tüchtige Tierärzte in der Diagnostik von Hauterkrankungen nicht sicher genug auskennen und eine undifferenzierte Therapie ohne sichere Diagnose z.B. durch eine voreilige Gabe von Cortison zu einer richtungweisenden Verschlechterung der Symptome und der Prognose der Krankheit bis zum Tode des Tieres führen kann.
In schwierigen Fällen lohnt sich auch ein weiter Weg, wir fahren notfalls 200km bis nach Birkenfeld, um durch kurzfristigen Mehraufwand von Zeit ein sonst mehrmonatiges Leiden des Tieres und entsprechende Mehrkosten zu vermeiden.

(Ich danke Frau Dr.Peters und Dr. Koch, tierärztliche Klinik Birkenfeld, für die Beratung).
www.tierklinik-Birkenfeld.de

Magendrehung
Die akute Magendilatation mit Drehung um die Längsachse (Torsion) und um die Querachse (Volvolus) mit Verlagerung ist immer ein akuter, lebensbedrohlicher Notfall, der bei wechselnder Menge von Futter, Gas und Flüssigkeit, aber auch bei leerem Magen auftreten kann. Unbehandelt oder zu spät erkannt führt die Krankheit innerhalb weniger Stunden zum Tode. Betroffen sind meist Individuen großer Rassen (Doggen, Wolfshund, Schäferhund), aber seltener auch mittelgroßer und kleiner Rassen.
Die Ursachen sind wahrscheinlich multifaktoriell, da die Krankheit nach Fütterung und Bewegung ebenso wie nach Fasten und Ruhe auftreten kann.
MechanismusDurch übermäßige Fütterung oder Hypomobilität und Entleerungsstörung des Magens kommt es zu einer Magenerweiterung, die zusammen mit geschluckter Luft, Bildung von Gasen in Magen und Darm zu einer Verformung und Verlagerung des Magens mit Abdrehung meist im Uhrzeigersinn führt. Die Übergänge zu Speiseröhre und Darm werden dabei verschlossen. Durch zunehmende Aufgasung werden die Gefäße um die Därme und die großen Venen zu Leber und Herz abgequetscht, die Zwerchfellbewegung wird behindert. Die Sauerstoff-versorgung der Organe des Körpers wird behindert, es entstehen Giftstoffe.
Symptome: Unruhe, Würgen, vergebliches Erbrechen, Hecheln, Speichelfluss, aufgetriebener Leib, Atemnot, zunehmende Kreislaufschwäche, Schock und ohne Behandlung der Tod.
Diagnosestellung: umsichtige Bewertung der typischen Symptome, die immer vorhanden sind. Diese sind so eindeutig, dass der Tierarzt meist am Telefon die richtige Diagnose stellen kann. Schnellstmögliche Konsultation eines kundigen Tierarztes mit OP-Bereitschaft über 24 Std., eventuell Versuch der Magensondierung, Röntgenaufnahme.
Therapie: Teildekompression des Magens z.B. durch Sondierung oder wenn nicht möglich durch Punktion (nur durch geschultes Personal), Schockbehandlung mit Infusionen. Schnellstmögliche Zuführung des Patienten zu einer erfahrenen und entsprechend ausgerüsteten Klinik (EKG) und Vermeidung von jeglichem Zeitverlust. Operative Entlastung und Beseitigung der Fehldrehung des Magens sowie dessen Anheftung zur Vermeidung von Rezidiven.
Komplikationen: abgestorbene Darm und/oder Magenteile durch die Gefäßkompression, Schädigung von Nervengeflechten im Bauch, Bauchfellentzündung, Thrombosen, toxische Organschäden mit Leber-, Pankreas-, Nieren- und Herzversagen.
Prognose: stark abhängig von der Dauer vom Zeitpunkt der ersten Symptome bis zur Dekompression und Schocktherapie. Erfahrene Kliniken haben eine Erfolgsquote von 90%, wenn der Patient rechtzeitig zur Behandlung gebracht wird.
Konsequenz: Sichern Sie sich im Vorfeld zur eigenen Beruhigung die Adresse einer geeigneten Notfallklinik, die 24 Std. rund um die Uhr OP-Bereitschaft hat. Verlieren Sie keine Zeit bei verdächtigen Symptomen. Besonders gefährdete Rassen können neuerdings prophylaktisch endoskopisch mit Anheftung des Magens operiert werden.Geben Sie mehrere Mahlzeiten, vermeiden Sie abgestandenes, bereits gärendes Futter. Keine übermäßigen Trinkmengen nach dem Futter, vermeiden Sie übermäßige Bewegung nach dem Fressen. Beobachten Sie Ihren Hund sorgfältig, meist treten die Symptome abends und nachts auf.
gez.Dr.Behling

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