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Erlebnisse

 

Hundegeschichten

Wie Märchen mögen die folgenden Geschichten manchem Leser vorkommen und doch haben wir sie persönlich mit unserem Anton erlebt.

Der Wachhund

Wenige Wochen, nachdem wir Anton als Welpen bekommen hatten, machten wir mit ihm Urlaub in einem alten Bauernhaus in Kärnten. Mit gerade 16 Woche nahm der kleine Kerl kurzerhand besitz von beiden Stockwerken des alten Hauses, welches wir allein bewohnten. Weder die knarrenden Dielen noch die offene Treppe oder nächtliche Geräusche konnten ihm die Spur von Angst einjagen. Mit großem Mut und Selbstverständlichkeit wachte er über „seinen“ Besitz, auch wenn wir ihn abends allein ließen, weil wir zum Essen gingen. Sein Lieblingsplatz war schnell das große Bauernbett, welches er für uns wie eine Wärmflasche gebrauchsbereit hielt. Schnell erkannten wir sein extrem selbstbewusstes und waches Wesen und uns wurde klar, dass man dies alles auch würde kanalisieren müssen.

Der Unbestechliche

Mit ca. 9 Monaten begann eine schließlich über 2 Jahre andauernde Zeit der gemeinsamen Ausbildung mit unserem sehr guten und in der Hundeausbildung sehr erfahrenen Freund W.W. Anton machte als einziger „Nichtgebrauchshund“ ein mehr als gutes Bild in unserem Hundeverein, sodass er allgemein sehr geschätzt wurde. Er arbeitete mit viel Eifer und Freude selbst in der Unterordnung, die ihm nicht in die Wiege gelegt war. Kurz vor seiner Begleithundeprüfung, die er mit vorzüglich bestand, musste ihn unser Freund im Rahmen einer Meinungsverschiedenheit etwas entschiedener anpacken. Anton quittierte dies, indem er das für ihn gekaufte Rinderfilet, so etwas hatte unser Wolfgang noch nie für einen seiner Hunde gekauft, ihm vor die Füße spuckte und das sonst so geliebte Fleisch mit Nichtachtung strafte.

Anton ließ sich nur überzeugen, indem man ihn für sich gewann, nicht durch Zwang. Damit erzog er seine Menschen.

Der Lebensretter

Eines Nachmittags verbrachten wir unsere Zeit gemeinsam mit Freunden und Antons Tochter Cleo von Ribbeck, damals noch Welpe und in gleichem Alter wie unsere Feely, im Garten des nahen Forsthauses in der Nähe eines dort aufgestauten Bachlaufes. Im Zuge eines lebhaften Spiels am Ufer verlor Cleo plötzlich den Halt und fiel in tiefe Wasser, wo sie das Ufer nicht allein erklimmen konnte und zu ertrinken drohte. Anton hatte die Situation wie immer voll im Auge und im Griff, sprang unverzüglich ins Wasser und stemmte seinen kräftigen Nacken unter Cleos Gesäß, sodass er sie aus dem Wasser hob und so rettete.

Der Überflieger

Vor Jahren besuchten wir in der Toskana auf der Suche nach einem ausbaufähigen Anwesen ein altes Bauernhaus, welches eine Außentreppe zum ersten Stock hatte. Dort in einer Höhe von etwa 3-4 Metern war eine hüfthohe Mauer. Anton erkundete wie immer alles als erster und erklomm die Treppe mit so großer Dynamik, dass er auf diese Mauer sprang, dort das Gleichgewicht verlor und aus entsprechender Höhe zu uns herunter segelte. Der Boden war über Monate ausgetrocknet und steinhart, uns blieb förmlich das Herz stehen und wir rechneten mit dem Schlimmsten, sicher aber mit gebrochenen Knochen. Anton „autschte“ kurz, er war immer hart im Nehmen. Dann humpelte er etwas und ging schließlich mit uns noch über Stunden spazieren. Wir waren sehr froh, dass er dieses Erlebnis einem Wunder gleich unbeschadet überstanden hatte.

Ähnliche Geschichten gibt es noch viele, das Leben mit Anton war immer spannend, häufig aufregend, kurzum er war für uns immer ein außergewöhnlicher Hund, der uns sehr ans Herz gewachsen war. Gewiss nicht für einen Otto-Normalverbraucher, er suchte seinen Liebhaber, den er in uns gefunden hatte.

 

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